Interview mit Skadi – Eine Abiturientin berichtet

Interview mit Skadi – Eine Abiturientin berichtet

Am 24.04.2024 führten wir ein Interview mit der Abiturientin Skadi Boettcher. Wir befragten sie zu ihrer Schulzeit, ihren Erfahrungen hier und ihren Zukunftsplänen. In diesem Artikel findet ihr Einblicke in die Schule, von jemandem, der gerade sein Abitur macht und erhaltet Tipps von Skadi, die sie den jüngeren Jahrgängen ans Herz legt.

Wir fangen erstmal einfach an: Was ist deine Lieblingseissorte?

„Ich bin da eher Standard. Ich liebe Vanille.“

Hast du eine Buchempfehlung? 

„Ich finde eigentlich alle Bücher von Mona Kasten sehr schön. Ich habe zwar kein Lieblingsbuch von ihr, aber ich kann sie als Autorin sehr empfehlen.“

Was ist eine unpopular opinion von dir? (also eine Meinung, die die Minderheit vertritt) 

„Da habe ich tatsächlich zwei. Ich finde Hunde definitiv besser als Katzen *lacht* und das Edeka Sushi ist besser als in jedem Restaurant.“ 

Hast du eine Idee für ein Fach, welches es so nicht in der Schule gibt, aber definitiv geben sollte? 

„Ich würde sagen… so etwas wie Gesundheit und Nachhaltigkeit.“ 

Dann kommen wir mal zu etwas ernsteren Themen. Zuerst: Was hast du für ein Profil gewählt?

„Meine drei Leistungskurse sind Musik, Deutsch und Geschichte. Dann habe ich als P4 Mathe und als mündliches Fach Sport.“ 

Wo lernst du am liebsten?

„Am liebsten irgendwo in einem Café tatsächlich. Am besten mit Freunden. Dann kann man sich auch gegenseitig abfragen. Zuhause fühle ich mich manchmal so, als würde mir die Decke auf den Kopf fallen.“ 

Ist das dann auch deine Lernstrategie, dass du lieber mit Freunden lernst als alleine? Also den Lernstoff laut auszusprechen? 

„Das probieren wir gerade in der Abi-Phase ein bisschen aus. Also, wenn wir das gleiche Fach haben, dann klappt das immer ganz gut. Wenn wir aber unterschiedliche Fächer haben, dann ist es meistens schwierig, weil wir uns den Stoff gerne selbst laut vorsagen und dadurch die anderen stören.“ 

Wie lange lernst du im Moment für dein Abi?

„Es ist tatsächlich bei den Fächern unterschiedlich. Bei Geschichte zum Beispiel, das liegt mir nicht so *lacht*, da habe ich drei Tage vorher angefangen. Bei Deutsch und Musik habe ich eine Woche vorher angefangen. Das reicht auch für mich persönlich. Aber ich empfehle jedem, wirklich früher als ich anzufangen! Ich bin da nicht das beste Vorbild.“

Ist das ein Tipp, den du den jüngeren Jahrgängen für dessen zukünftiges Abitur mitgeben würdest?

„Ja. Also fürs Abi würde ich sagen, macht euch nicht verrückt und setzt euch nicht so unter Druck. Sonst kann das auch nach hinten losgehen. Man muss sagen, es ist letztendlich nur eine Klausur wie jede andere bisher. Das Abi wird viel zu sehr gehypt. Ihr könnt euch ruhig erlauben, nebenbei noch normal zu leben. Natürlich sollte man seine Ziele kennen – ich zum Beispiel brauche kein NC später – aber das hängt davon ab, was ihr machen wollt. Ein Lernplan ist in jedem Fall sinnvoll. Aber dieser muss realistisch und vor allem individuell auf euch abgestimmt sein.“ 

Das bedeutet, du hast neben dem Lernen für das Abi noch Zeit für Freizeit und Hobbys?
„Ja. Ziemlich viel.“ *lacht*

Wie fühlst du dich denn jetzt so, nach den ersten Prüfungen?

„Also ich hatte bisher nur Geschichte geschrieben. Das war schon ziemlich crazy. Es fühlt sich an, als wäre das schon lange her. Direkt vor der Klausur hatte ich richtig Schiss. Aber als ich drinnen saß, kam das mit der Zeit. Man hat ja immerhin sechs Stunden Zeit. Und hinterher war ich wie in so einer Bubble. Das konnte ich erstmal gar nicht realisieren, weil die Prüfung ja schon ziemlich lang war. Aber das hat sich auch gelegt und jetzt ist es schon zwei Wochen her. Jetzt denke ich erstmal an die anderen Fächer. Alles realisiert man, glaube ich, erst, wenn man ganz durch ist.“ 

Kommen wir zum Thema Corona. Wie hat die ganze Corona-Zeit euren Jahrgang beeinflusst? Gab es Themen, die ihr nochmal intensiv nachholen musstet? 

„Also ich muss sagen, dass das ganze Homeschooling für mich eher Vorteile hatte, bezogen auf meinen Notendurchschnitt. In dem Jahr war es mein bester Notendurchschnitt, den ich hatte. Ich habe aber von vielen Freunden gehört, dass die Zeit für sie sehr schwierig gewesen ist, vor allem wegen der sozialen Kontakte. Mir hat der Alltag und die Routine gefehlt. Präsenzunterricht ist trotzdem besser. Aber für mich war es nicht schlimm. Für andere umso mehr.

Zum Thema Stoff, den man eventuell verpasst hat, muss ich sagen: nicht wirklich. Es lief ja alles über die Videokonferenzen weiter.“

Du meinst also, dass die Schule das Homeschooling gut geregelt hat?

„Ja. Das fand ich echt gut.“ 

Also war die Corona-Zeit sehr positiv für dich. Wie sieht es mit deiner sonstigen Schulzeit rückblickend aus? Sowohl negative als auch positive Aspekte.

„Ich weiß natürlich nicht, wie es an anderen Schulen so läuft. Aber ich finde, wir haben generell ein sehr angenehmes Schulklima hier. Und vor allem die Lehrkräfte sind alle sehr nett und sympathisch. Was mich am Anfang direkt positiv überrascht hat, war die Vielfalt an AG-Angeboten, das fand ich immer sehr cool.“ 

Hast du dich denn engagiert in der Schule durch AGs beispielsweise? 

„In der fünften Klasse war ich in der Bläserklasse und ich war zwei Jahre lang in der Theater-AG. Zwischendurch habe ich ein paar AGs ausprobiert, aber als man dann älter wurde, war es dann nur noch der Schulchor. Dort bin ich bis heute noch aktiv dabei.“

Hättest du rückblickend irgendwas anders gemacht in deiner Schulzeit?

„Ich hätte mir damals weniger Druck bezüglich meiner schlechten Noten gemacht. Weil damals einfach dieser Druck bestand, die Eltern beeindrucken zu wollen. Aber letztlich denke ich mir, die Noten sagen gar nichts über dich und deine Person aus. Das hätte ich also gerne ein bisschen lockerer genommen. Ich hätte mir aber trotzdem gewünscht, dass ich mehr Disziplin gehabt hätte. Und ein bisschen mehr Motivation beim Lernen. Außerdem hätte ich rückblickend in den letzten zwei Jahren mehr Punkte sammeln können, da mir jetzt erst bewusst wird, dass die zwei Jahre ja auch zum Abi dazuzählen. Vielleicht hätte man dann auch später im Abi weniger Druck.“ 

Du meintest vorhin, dass du kein NC später brauchst. Was hast du denn vor nach der Schule?

„Also ich geh erstmal im September ein Jahr als Au Pair nach Kanada. Und wenn ich wiederkomme, wollte ich mich ein halbes Jahr auf meine Aufnahmeprüfung vorbereiten für das Studium auf Lehramt in Musik und Religion.“ 

Seit wann hattest du den Wunsch, Lehrerin zu werden?

„Eigentlich wollte ich seitdem ich klein war immer Sängerin werden, aber da Berufe in Richtung Musik nicht so sicher sind, auch finanziell, glaube ich, dass Lehramt der sichere Weg ist. Ich habe auch mit vielen Musiklehrern gesprochen – vor allem mit Frau Rechter – bei ihr war das ähnlich, dass sie den sicheren Weg gegangen ist. Ich bin auch gut mit Kindern, deswegen hatte ich so ab der zehnten Klasse den Wunsch, Lehrerin zu werden. Musik war dabei schon immer für mich klar, aber wegen Religion bin ich mir noch nicht so sicher. Ob ich das als Zweitfach mache, überlege ich mir in der freien Zeit vor dem Studium.“

Möchtest du denn auch auf gymnasialem Niveau unterrichten? Oder in der Grundschule?

„Ich habe mein zweiwöchiges Schulpraktikum in der Grundschule gemacht. Das hat mir sehr gut gefallen. Aber ich muss sagen, dass ich vor allem das Fach Musik nicht so gut fand. Die Kinder waren mir dann doch etwas zu laut und haben alle durcheinander getrommelt *lacht*. Das war mir dann ziemlich anstrengend. Dann kam der Gedanke, lieber doch Gymnasium zu machen, weil ich eher an Musiktheorie interessiert bin und die Kinder dann schon etwas älter sind.“

Gibt es eine Lehrerstory, an die du dich noch lange erinnern wirst?

„Es ist viel Lustiges passiert. Aber die schönste Interaktion mit einer Lehrkraft war mit Herrn Pape – kennt ihr den noch? – bevor er die Schule verlassen hatte, waren wir seine letzte Klasse. Er war drei Jahre lang unser Klassenlehrer. Jahre später stellte sich lustigerweise heraus, dass meine Großtante in seinem Chor in Walsrode singt. Dadurch habe ich dann erfahren, dass er bald seinen 60ten Geburtstag feiern wollte. Daraufhin hat sich dann die ehemalige Klasse 7b zusammengefunden und wir haben ein Video anlässig seines Geburtstages gedreht, worüber er sich sehr gefreut hat. Wir haben auch heute noch Kontakt und er schickt mir zwischendurch Fotos von ihm und Herr Grüne. Das ist immer sehr amüsant. Er hat auch vor, wenn er es schafft, zu unserer Abi-Entlassung zu kommen.“ 

Das ist ja witzig. Wir hätten noch eine spontane Frage: Wie würdest du deine Schulzeit in drei Worten beschreiben?

„Oh, das finde ich schwer. Auf jeden Fall würde ich prägend sagen, bezogen auf meinen weiteren Berufswunsch. Dann aber auch sehr lustig. Vor allem die Unterrichtsstunden und die Pausen mit meinen Freunden. Und tatsächlich auch sehr musikalisch.“

Zusammenfassend war deine Schulzeit hier also sehr positiv?

„Ja. Auf jeden Fall.“ 

Sonst noch irgendetwas, was du der Schulgemeinschaft mitgeben möchtest?

„Ich habe es schon vorher einmal erwähnt, aber macht euch wirklich nicht zu viel Stress. Genießt eure Zeit an der Schule solange ihr noch könnt, denn sie vergeht echt rasend schnell.

Ich bin mir sehr sicher, ich werdet alle euren Weg finden und ihn dann auch gehen.“

Das ist ein sehr schöner Abschluss. Danke dir Skadi! 

Vielen Dank, dass du so offen geantwortet hast. 

Wir wünschen dir viel Erfolg weiterhin und hoffen, dass sich deine Wünsche für die Zukunft erfüllen und du deinen Weg gehen kannst!

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